Projekte

Seit je her sind die Musiker von Corvus Corax mehr als nur eine Mittelalterband. Ganz in der Tradition mittelalterlicher reisender Speilleute greifen sie die verschiedensten Strömungen, Stile, Instrumentarien auf und schaffen daraus neues. Hier gibt es einen Überblick üer die verschiedenen Projekte.

ERA METALLUM (seit 2022)

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Unter dem Banner „ERA METALLUM“ lassen es CORVUS CORAX gewaltig krachen. Auf dem am 24. Juni 2022 erscheinenden Doppelalbum, verstärkt durch KREATORs finnischen Gitarrengott Sami Yli-Sirniö und weitere Gastspiele gestandener Metal-Größen, präsentieren die Meister alter Instrumente eine handverlesene Auswahl ihrer beliebtesten Klassiker aus dem nordischen Kulturkreis im neuen stählernem Klanggewand.

 „Wir hatten einfach Lust auf Heavy Metal“, erklärt Perkussionist und Schlagzeuger Norri, der vielen sicherlich noch aus seiner Zeit bei der Kult-Metal-Band DEPRESSIVE AGE in Erinnerung geblieben ist. So ist es denn auch kein Wunder, dass CORVUS CORAX mit „ERA METALLUM“ eine beinharte Neukombination aus „Metal-Brett“ und altertümlichen Instrumenten hervorgezaubert haben.

Wer nun vielleicht immer noch erwartet, dass es sich hierbei um eine weitere sogenannte „Mittelalter-Rock-Scheibe“ zum fröhlichen Mitschunkeln handeln könnte, dem wird schon beim Opener das Methorn entgleiten. Nach einem unheildrohenden Intro erklingt das ‚Gjallarhorni‘ mit einer Asgard-erschütternden Wucht und zeigt kompromisslos an, wohin die musikalische Reise in den hohen Norden geht. Dröhnende Hörner, mächtige Chöre und etliche „alte“ Instrumente, die von Melodie bis Wahnsinn alles liefern, werden mit Bass, Schlagzeug und Gitarren in bester Thrash und Power Metal-Tradition vereint.

Zum Thema „Neues“ können die Skalden verkünden, dass CORVUS CORAX mit dem düsteren ‚Víkingar‘ sogar ein exakt auf Maß gebeiltes, frisch eingespieltes Epos auf „ERA METALLUM“ spendieren. Doppelt spannend wird es, wenn CORVUS CORAX diese vor Testosteron strotzende Nummer auf der zweiten CD von der isländischen Opernsängerin Arndís Halla in Walküren-Manier geschickt ins feminine Gegenstück drehen lassen.

Eine ähnlich faszinierende Doppelbehandlung erfahren die beiden irischen Stücke ‚Na láma- sa‘ und ‚Lá í mBealtaine‘. Ersterer wird in einer weiteren Fassung von Primordial-Frontmann Alan „Nemtheanga“ Averill stark aufgeraut, während der zweite Song noch einmal hymnisch uminterpretiert wird. An diesem Hit haben sich BLIND GUARDIAN Sänger Hansi Kürsch, Bassist Bill Gould (FAITH NO MORE) und die Gitarristin Sonia Anubis von COBRA SPELL beteiligt.

Natürlich darf bei CORVUS CORAX der färöische Gassenhauer ‚Sverker‘ in diesem Reigen auf keinen Fall fehlen – ebenso wenig, wie das unheilschwangere, schwere Odinsraben-Epos ‚Hugin & Munin‘ oder die schwungvolle Meerjungfrau ‚Havfru‘, die sich in der metallisierten Neufassung zeitweise in eine rasende Furie verwandelt. Und wenn Sabina Classen von HOLY MOSES den Gesangspart von ´Ragnarök´ übernimmt, kommt der besungene Weltuntergang erschreckend nahe. Obwohl das Album auch ohne Geschichtskenntnisse hervorragend funktioniert, werden Spezialisten bemerken, dass CORVUS CORAX den gesamten nordischen Kulturraum inklusive der angelsächsischen und irischen Kontaktzone abdecken – und das ganz ohne jede Oberlehrerattitüde.

Da erscheint es nur folgerichtig, dass sich CORVUS CORAX mit „ERA METALLUM“ nun endlich ihrer Liebe zum Heavy Metal widmen. Wie immer gelingt den musikalischen Alchimisten die Verwandlung von rohem Metall in pures Gold! CORVUS CORAX liefern mit „ERA METALLUM“ eine volle Dröhnung, die längst nicht nur Headbanger in ihren Bann ziehen wird.

Die Limited Edition enthält eine exklusive Bonusdisc mit folgenden Gästen: Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN), Bill Gould (Faith No more), Doro, Sabina Classen (Holy Moses), Alan Nemtheanga A. (PRIMODIAL), Arndis Halla, Philipp Bischoff (DAMNATION DEFACED) & Sonia Anubis (COBRA SPELL).

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(c) ROCK & ROYALTY – Heiko Roith

CANTUS BURANUS (seit 2005)

weitere Infos unter cantusburanus.net

2005 gelang der Berliner Gruppe Corvus Corax mit ihrem Orchester-Projekt „CANTUS BURANUS“ etwas Außerordentliches. Sie rissen die legendäre mittelalterliche Textsammlung Carmina Burana aus der Umklammerung Carl Orffs und schufen eine völlig neue Vertonung für Dudelsäcke und Trommeln, Sinfonie-Orchester, Gesangssolisten und Chor.

Antike Überlieferungen, mittelalterliche Musik, Klassik und zeitgenössisches Lebensgefühl wurden mit Wucht und Leidenschaft zu einer Synthese geführt, die nicht nur viele äußere Grenzen sprengte, sondern auch die gewohnten Dimensionen aufhob.

Im gleichen Jahr führten Corvus Corax ihre orchestrale Komposition mit großem Erfolg erstmals auf dem Wacken Open Air und auf der kulturträchtigen Museumsinsel in Berlin auf. Zwei Jahre mit aufregenden Konzerten folgten, währenddessen arbeiteten die Künstler bereits an der Fortsetzung und im Jahr 2008 wurde Cantus Buranus 2 veröffentlicht. Eine Mischung aus Liedern beider Werke wird seitdem mit grossem Erfolg aufgeführt, die Reise führte im November 2008 sogar bis nach China.

Es kann gar nicht oft genug betont werden – die Carmina Burana ist keine Schöpfung Carl Orffs. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Texten aus dem 11. und 12. Jahrhundert, die um 1230 niedergeschrieben wurde. Über den genauen Ursprung der Texte ist wenig bekannt. Die ursprüngliche Bezeichnung „Codex Buranus“ wurde erst 1847 in „Carmina Burana“ geändert. Die Lieder geben einen umfassenden Eindruck vom Alltags- und Geistesleben des Mittelalters wieder. Doch sowie man sich auf die Texte etwas genauer einlässt, wird man überrascht feststellen, dass das Mittelalter nur einen Steinwurf vom 21. Jahrhundert entfernt ist. Obwohl die Menschen ihr Dasein damals unter völlig anderen Lebensumständen fristeten, schleppten sie sich mit denselben Problemen durchs Leben wie heute.

Ein Grund mehr für Corvus Corax, sich auf den umfangreichen Textkörper einzulassen und mit ihrer Reise durch die Zeiten und Weiten fortzufahren, wobei die Auswahl der Schriften und ihrer Themen die erstaunliche Aktualität der mittelalterlichen Liedtexte unterstreicht.

Bei der Wahl ihrer kompositorischen Mittel und der Instrumente sind Corvus Corax alles andere als beliebig. Multikulturelle Hybride um jeden Preis sind nicht ihr Ding. Es geht ihnen um das Zusammenführen von Klängen in ihrer logischen geographischen und historischen Ausdehnung von der Antike bis in die Gegenwart.

Die Gruppe weiß genau, auf welchen Fundus sie zugreifen kann und schöpfte das Horn bis zur Neige aus. Die Komposition trägt den Sieg über die Programmatik davon. Die musikalische Umsetzung der Texte wird dadurch wesentlich dynamischer, Feinheiten werden besser herausgearbeitet, und die unbändige Wucht der Stücke wird sensibel abgefedert. Der Klang erlangt eine Tiefe und Farbigkeit, die beim ersten Teil des „CANTUS BURANUS“ von 2005 noch undenkbar gewesen wäre. Das Instrumentarium der Gruppe wurde für die neue Aufnahme abermals erweitert. Neben den bereits angesprochenen neuen Dudelsäcken kommen Taiko-Trommeln hinzu, die den Horizont des Ensembles noch einmal zeitlich und räumlich ausdehnen, denn Taiko-Trommeln gibt es in der heutigen Form bereits seit 3000 Jahren. Cantus Buranus – das ist einmal mehr der Ausbruch des Mittelalters aus der klösterlichen Klausur in den urbanen Alltag von heute. Den Komponisten ist hier ein zeitloses Meisterwerk gelungen, das als musikalischer Meilenstein auch spätere Generationen in seinen Bann ziehen wird

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(c) Ralph Larmann

DER FLUCH DES DRACHEN (seit 2017)

weitere Infos auf www.derfluchdesdrachen.de

Vielleicht kann sich nicht jeder sofort etwas unter dem Begriff vorstellen, doch es trifft den Kern: Der Fluch des Drachen vereint die Opulenz eines energetischen Musicals mit der Fantasie und Dramatik einer epischen Fantasy-Geschichte.

Der packende Plot des Fantasticals stammt von keinem Geringeren als Markus Heitz. Dieser zählt mit einer Gesamtauflage von 4,6 Millionen Büchern (Die Zwerge, Ulldart, u.v.m.) und konstanten Platzierungen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste zu den der populärsten Phantastik-Autoren des Landes und hat sich für das Fantastical richtig ins Zeug gelegt: Der Fluch des Drachen ist eine geheimnisvolle Fantasy-Story um Ehre und Schurkerei, Treue und Verrat, Glauben und Macht. Am Ende geht es um das größte Abenteuer, das Menschen seit je her zu bestehen haben: Das Abenteuer der Liebe.

Der Erzähler der Geschichte ist der Schauspieler Johannes Steck. Steck hat so nicht nur zahlreiche Genre-Romane und – Serien für Hörbücher eingelesen, sondern ist auch der Erzähler des berühmten Kaltenberger Ritterturniers. Für den Fluch des Drachen kombiniert er das gewaltige Repertoire seiner Stimme mit einer ebenso umfangreichen Genreerfahrung.

Musikalisch wird die spannende Geschichte von der bekannten Mittelalterband Corvus Corax umgesetzt. Epische Elemente und an stimmungsvolle Soundtracks erinnernde Klangcollagen treffen hier auf authentische Musik des tatsächlichen Mittelalters – und diese wiederum auf popmusikalische Strukturen und Melodiebögen aus der Jetztzeit, wie man sie von der Band noch nie gehört hat. Corvus Corax waren schon immer experimentierfreudig: Die zeigt sich an ihren Soundtracks für Computerspielen, Experimenten mit Elektronika, Kollaborationen mit Chören und Sinfonikern sowie in der Zusammenarbeit mit dem berühmten Filmkomponisten Hans Zimmer für einen Filmsoundtrack. Dass sie mit dem „Fantastical“ so gleich ein neues Genre aus der Taufe heben, passt ganz zu den Kolkraben.

Produziert wurde das Album zu Der Fluch des Drachen von Ingo Politz (ehemals Vallicon) und Marcus Gorstein.

CD Cover Fluch des Drachen

BERLINSKIBEAT (seit 2010)

20er Jahre, Straßenmusik, Berlin: Das ist BerlinskiBeat.

Sieben Berliner Musiker aus vier verschiedenen Ländern.

Die Berliner Straßen sind international; und ebenso beleben Berlinski Beat die 20er Jahre mit internationalem Flair wieder: Berliner Klassiker mit tanzbaren Rhythmen, Balkan Beats und Mariachi Musik. Ob in den Clubs oder auf der Straße: Mit diesem Projekt übertragen die weltoffenen Berliner Musiker die Maximen und Texte der Goldenen 20er in die Gegenwart.

Live begeistern die sieben mannigfaltigen Charaktere in elegantem Türkis-Schwarz nicht nur mit ihrem multikulturellen Charme, sondern mit einer impulsiven Bühnenshow und extravaganten Instrumenten: In Szene gesetzte Percussion-Instrumente, eine herausragende Bläserfraktion und sogar Dudelsäcke und Schalmeien werden zu modernen Indie Pop-Instrumenten mit einzigartigem Blickfang-Effekt.

Auf ihren Alben werden nicht nur die einschlägigen Gassenhauer in modern-internationalem Sound der Berliner Straße salonfähig gemacht. Auch aktuelle Thematiken wie Straßenmusik in der Ringbahn und Bauwagenleben werden musikalisch verarbeitet und im Stile der 20er Jahre Gassenhauer glorifiziert. Ein musikalischer und thematischer Brückenschlag der Berliner Straßen- und Tanzmusik: Decadénce und Gegenwart in Einklang gebracht.

Unterstützt werden BerlinskiBeat dabei nicht nur von einem der bekanntesten deutschen mRockmusiker: Rodrigo González von „Die Ärzte“ greift bei einem Song als Gast zur Gitarre; sie konnten sogar die mexikanischen Musikgrößen von „Panteon Roccoco“ davon überzeugen, kreativ mitzuwirken.

http://www.berlinskibeat.com

https://www.youtube.com/user/BerlinskiBeat

Der Produzent Moses Schneider

Mit Tocotronic, den Beatsteaks, Seeed und AnnenMayKantereit konnte Moses Schneider seine großen Erfolge feiern. Heute ist er einer der angesehensten Produzenten Deutschlands. International konnte er dem in New York lebenden Gordon Raphael, Produzent der Strokes, durch Inspiration und Equipment zu seinem Erfolg verhelfen. Umso größer ist die Freude, ihn für die neue Platte von BerlinskiBeat gewonnen zu haben.

http://www.mosesschneider.com

BerlinskiBeat (c) Christian Ermel
BerlinskiBeat (c) Christian Ermel